Panels

 Tender Provocations of Hope and Fear 

Tender Provocations of Hope and Fear (TPHF) ist ein Abend mit Performances, Vorträgen und Projektpräsentationen zu Erfahrungen von Angst und Hoffnung. Im Rahmen des Projekts „The Art and Culture of Hope“ von Jessica Huber und James Leadbitter, entwickelt sich TPHF an jedem neuen Spielort weiter. Beim Symposium Take Care werden geladene Künstler*innen mit Behinderung ihre Erfahrungen mit dem Publikum teilen. Zu den Gästen gehören: Touretteshero, Kim Noble, Mondkalb alias Rebecca Maskos und Matthias Vernaldi, the vacuum cleaner, Neve Be und DJs von Station 17 aus Hamburg.

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J&J (Jessica Huber & James Leadbitter)
Tender Provocations of Hope and Fear
Einzelticket nur für die Performance 13,00 €, ermäßigt 8,00 €
Freitag 10. November 2017, 20.00, HAU2Kaufen
Samstag, 11. November 2017, 20.00, HAU2Kaufen

  Art Activism and the Politics of Austerity 

Im Rahmen der Sparpolitik des Neoliberalismus werden Begriffe wie „Gemeinschaft“, „öffentliches Interesse“, „individuelle  Verantwortung“, „schwierige Entscheidungen“ oder „notwendige Opfer“ zu reinen Lippenbekenntnissen, während es tatsächlich darum geht, die aktive gemeinsame Verantwortung gegenüber älteren, kranken oder Menschen mit Behinderung einzuschränken. Kunst und Aktivismus aber haben die Macht, das Unsichtbare in den öffentlichen Raum zu rücken. Eva Eggermann, Robert McRuer, Liz Crow, Michael Zander und Rebecca Yeo werden die Sparpolitik ins Rampenlicht stellen und Beispiele von Crip-Widerstand aus ihrer Arbeit präsentieren. Dabei legen sie offen, wie „Crip-Kunst und Aktivismus-Praxis die Grenzen der Vorstellungswelt durchkreuzen und erweitern“.

Sessions:

Eva Egermann
Eine Verteidigung von Crip-Kunst und Aktivismus
Freitag, 10. November, 17:15 – 17:45

Liz Crow and Robert McRuer
Crip Times: Art, Activism, and the Politics of Taking Care
Freitag, 10. November, 17:45 – 19:00

Rebecca Yeo
Using public art to bring out and promote the rights of disabled asylum seekers
Samstag,  11. November, 10:30 – 11:45

Michael Zander
Politik der Austerität in Deutschland
Samstag, 11. November, 10:30 – 11:45

 Madlove 

„Viele psychiatrische Krankenhäuser bieten eher Bestrafung als Liebe… sie brauchen ein bisschen MadLove.“ – the vacuum cleaner

Madlove ist ein Projekt von the vacuum cleaner und Hanna Hull und widmet sich der Frage, wie ein Ort aussehen müsste, an dem man in Sicherheit verrückt werden kann. Dazu wurden zahlreiche Menschen in Krankenhäusern im Vereinigten Königreich zu ihren Bedürfnissen befragt. Wie Johanna Zinecker erklärt ist Madlove eine „utopische Haltung und ein künstlerisch-partizipatives Konzept der Fürsorge“. Dort wo die Psychiatrie aktiv Normativität schafft, dort erschafft die Antipsychiatrie-Bewegung aktiv Orte für verrückte und neurologische Vielfalt. Wie kann man Verschiedenheit feiern, während das institutionelle System versucht, Menschen in Gleichförmigkeit zu pressen? Madlove findet dort statt, wo Kunst, Aktivismus, soziale Arbeit und Fürsorge einen Raum für verrückte und neurodiverse Menschen schaffen, damit diese aufblühen, leben und ihre Verrücktheit mit Liebe feiern können. In Zusammenarbeit mit Simon Geils vom InklusionNetzwerkNeukölln sowie Lena Grünberg und Michaela Maxi Schulz von „behindert und verrückt feiern“ Pride Parade Berlin, geben James Leadbitter, alias the vacuum cleaner, Hanna Hull, Eliah Lüthi und Johanna Zinecker Einblick in ihre Widerstandsarbeit, Kreativität, Weltherstellung und Feier der Verschiedenheit.

Sessions:

the vacuum cleaner and Hannah Hull
Madlove – A Designer Asylum
Samstag, 11. November, 14:45 – 15:15

Eliah Lüthi
Ver-Rücktes Selbst lieben lernen
Samstag, 11. November, 15:15 – 16:00

Hannah Hull and James Leadbitter
Madloving: Working with Madness
Samstag, 11. November, 16:00 – 16:30

„behindert und verrückt feiern“, InklusionNetzwerk Neukölln, Johanna Zinecker
Auf der Suche nach Madlove in Berlin
Samstag, 11. November, 17:00 – 18:00

  Coalitions of Care  

Können die Erfahrungen von wechselseitiger Abhängigkeit und Verletzlichkeit zu einem verantwortungsvollen Miteinander und gesellschaftlichem Widerstand gegen einseitige Abhängigkeitsbeziehungen führen? Loree Erikson, die seit 18 Jahren ihre gemeinschaftliche Fürsorge organisiert, wird über Behinderung, Gerechtigkeit und Verletzlichkeit als Ansätze des Widerstands sprechen. Matthias Vernaldi wird aufzeigen, welche Möglichkeiten der Fürsorge entstehen, wenn hilfs- bedürftige Menschen ihre Unterstützung nach eigenen Bedingungen strukturieren. Johanna Hedva, Autorin von „Sick Woman Theory“, fragt „wie wir heilen können“ und „ob Heilung eine Form der sozialen Gerechtigkeit sein könnte, wenn Unterdrückung als Krankheit in unseren Körpern sichtbar wird?“ Abschließend fragt Neve Be, wie der Wert der Arbeit durch Intimität beeinflusst wird, wenn eine Anarchistin mit Arthrogryposis gegenüber der staatlich geförderten Fürsorge kapituliert. Bei Coalitions of Care werden vier Theoretiker*innen, Aktivist*innen  und queere Menschen mit Behinderung über partnerschaftliche Umfelder, eine Fürsorge jenseits des Tauschwerts und Gerechtigkeit für Menschen mit Behinderung sprechen.

Sessions:

Loree Erikson
What does interdependence look like?
Sonntag, 12. November, 11:00 – 12:15

Matthias Vernaldi
Persönliche Assistenz und die Grenzen von Care-Kollektiven
Sonntag, 12. November, 11:00 – 12:15

Johanna Hedva
Letter to a Young Doctor
Sonntag, 12. November, 14:15 – 15:30

Neve Be
The Sticky, Sanguineous, Politics of Intimacy or… Care Makes a Mess of Our Lines
Sonntag 12. November, 14:15 – 15:30

Mondkalb
Auswertungsgremium
Sonntag, 12. November, 16:45 – 17:30